Ein kurzer Überblick
Viele Jahrhunderte interessierten die selten vorkommenden Ereignisse in Grünbach höchstens die unmittelbare Umgebung. Andererseits gelangten Nachrichten aus der weiten Welt, herrschaftliche und kirchliche Anordnungen wie auch die Folgen weitab stattfindender kriegerischer Handlungen sehr wohl zu den hiesigen Bewohnern in den Bergen.
Die Menschen waren hauptsächlich Kleinbauern und lebten vom Ertrag ihrer Landwirtschaften, der sich aus etwas Sommer- und Wintergetreide, Obstbau und Viehhaltung zusammensetzte. Nur durch den Verkauf von Holz aus den Wäldern kam man zu etwas Bargeld.
Erst durch das Auffinden der Kohle um 1823 kam es zu einem starken Zuzug aus allen Kronländern der Monarchie. Es traten verschiedene Berufszweige hinzu, wie der des Bergmannes, des Kaufmanns, des Handwerkers und des Bergbautechniker. Plötzlich herrschte rege wirtschaftliche Tätigkeit in vielen Sparten. Mit einiger Verspätung konnte auch die drückende Wohnungsnot gelindert werden.
Ein wichtiger Faktor neben dem Steinkohlenbergwerk war auch die Erschließung unserer nächsten Umgebung wie Schneeberg und besonders das Gebiet der Hohen Wand. Schon zu Ende des 19. Jahrhunderts bildete Grünbach einen Anziehungspunkt für Bergsteiger und Touristen und verlangte das Errichten von Schutzhütten und Pensionen an den stark frequentierten Ausflugszielen.
Von ganz besonderer Bedeutung für die weitere Erschließung unseres Gebietes in wirtschaftlicher und fremdenverkehrsmäßiger Hinsicht war die Inbetriebnahme der Schneebergbahn inkluisve der Zahnradbahn auf den Schneeberg im Jahre 1897. Sie stellte im Personenverkehr eine rasche Verbindung mit dem Zentralpunkt Wiener Neustadt und der Hauptstadt Wien dar. Im Güterverkehr stand natürlich der Kohletransport an erster Stelle. Der Verkehr auf der Straße dagegen war zunächst zweitrangig und wirtschaftlich bedeutungslos. Er diente hauptsächlich der menschlichen Kommunikation von Ort zu Ort und der Verbindung mit dem Verwaltungszentrum Neunkirchen.
Durch die zunehmende Motorisierung nach dem Ersten Weltkrieg wurden dann auch die kleineren Bezirksstraßen ausgebaut. Einen weiteren gewaltigen Impuls erhielt der Straßenverkehr durch den Bau der Südautobahn A 2 und der Neutrassierung der Zubringerstraßen. Beide Komponenten, Bahn und Straße, waren und sind die wichtigsten Faktoren, dass sich Grünbach in den letzten Jahrzehnten zu einem gern besuchten Fremdenverkehrsort entwickeln konnte.
Grünbach ist Schulstandort mit Neuer Mittelschule, verfügt über Kindergarten, Bankfilialen, Supermarkt, Handwerksbetriebe, Ärzte, Gasthaus und alle sonstigen wichtigen kommunalen Einrichtungen.