Weitere Entwicklung

In Grünbach ist kein herrschaftlicher Sitz nachzuweisen, wie überhaupt die Burgen meist nur kurze Zeit von ihren Besitzern selbst bewohnt wurden, dann „Burggrafen“ übergeben wurden und schon bald verfielen.

Bis zur Durchführung der Grundentlastung 1848 gehörte der Ort Grünbach zur Herrschaft Seebenstein, Neusiedl zu Emmerberg, der Ortsteil „Unter der Wand“ zur Herrschaft Fischau, Klaus und Schrattenbach mehrheitlich zu Stixenstein.

Pfarre und Schule unterstanden der Herrschaft Seebenstein. Die Untertanen waren zur Abgabe des Grunddienstes, Zehents und zur Robot, also zum Frondienst, verpflichtet.

1822 sind für das Dorf 28 Häuser und 284 Einwohner verzeichnet,1870 finden sich nach Gründung des Bergwerks bereits 92 Häuser und 1082 Einwohner.

Durch das Grundentlastungsgesetz von 1848 wurde der Wert der den Grundherren zustehenden Leistungen in Geld umgewandelt und gedrittelt: der Bauer zahlte ein Drittel an den Grundherrn und wurde dadurch freier Eigentümer der Liegenschaft, der Grundherr musste auf sein Drittel verzichten und den Rest steuerte der Staat bei. Trotzdem entstand dadurch bei vielen Bauern eine kaum aufzubringende Schuld, die häufig zu einem Übergang des Anwesens an die Wucherzinsen verlangenden Geldverleiher führte.

Dies veranlasste 1894 ein paar Grünbacher, die Idee Raiffeisens aufzugreifen und hier ein bodenständiges, genossenschaftliches Geldinstitut, den „Verein Spar- und Darlehenskassenverein“, später Raiffeisenkasse bzw. heutige Raiffeisenbank, zu gründen. Dadurch konnte vielen Personen geholfen und manche Existenz gegründet oder erhalten werden.

In der Zwischenkriegszeit schlugen die allgemeinen sozialen Spannungen und die parteipolitischen Auseinandersetzungen auch auf Grünbach durch und es kam wiederholt zu Streiks.

Zu Ende des 2. Weltkriegs im April 1945 lag Grünbach 3 Wochen mitten in der Front und es waren zahlreiche zivile und militärische Opfer zu beklagen. In der ersten Zeit der sowjetischen Besatzung kam es auch zu Übergriffen auf die Zivilbevölkerung.