Im Urknall geboren
„Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. Die Erde aber war wüst und leer. Finsternis lag über dem Abgrund, und der Geist Gottes schwebte über den Wassern. Da sprach Gott: Es werde Licht! Und es ward Licht“
(Bibel, Buch Genesis)
Viele Jahrhunderte galten diese Worte des Alten Testaments für Juden und Christen als einzige Wahrheit. Die Naturwissenschaftler versuchten die Entstehung der Welt und des Kosmos zu erklären. So der russische Mathematiker Alexander Friedmann, der im Jahr 1922 mit seiner Urknalltheorie Aufsehen erregte: Das Universum sei aus einem extrem verdichteten Klumpen konzentrierter Materie entstanden. Diese Minikugel explodierte vor 15 bis 20 Mrd. Jahren mit einem gewaltigen Urknall.
Innerhalb einer Million-million-million-million-million-millionstel Sekunde danach dehnte sich die Urmaterie vom Bruchteil eines Atoms bis zur Grösse einer Orange aus. Das „grösser“ gewordene Universum – es war vor der Explosion 2 Billionen Grad heiß – kühlte sich rasch auf eine Million Grad ab, sodass sich chemische Elemente, zunächst Wasserstoff- und Heliumatomkerne bilden konnten. Nach einem weiteren Temperaturrückgang fingen die genannten Atomkerne Elektronen ein und bildeten neutrale Atome. Der überwiegende Teil dieser kosmischen Materie war gasförmig. Nach und nach komprimierten die dichter werdenden Gaswolken zu Sonnen, Planeten, Monden und Galaxien.
Andere Kosmologen meinen, die Materie des Kosmos bestünde nicht aus Atomkernen, sondern aus einer unsichtbaren Masse, die 10- bis 90 mal größer sei als die sichtbare. Auf Grund seiner eigenen Fliehkraft und der geringen Masse wäre der Kosmos nämlich schon längst geborsten. Denn seit dem Urknall, so der US-amerikanische Astronom E.Hubble, dehnte sich das All bereits 20 Milliarden Lichtjahre aus.
Wird diese Expansion für alle Ewigkeit weitergehen?